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Kategorie — Aphorismen und Gedichte

Meine Gedanken über den Tod

Der Tod, er ist wohl unser größtes Tabu, die ärgste und schlimmste Verdrängung…

Ist er dir derFeind, derherausreißt aus dem, was wir als das Leben benennen,

der uns in ein Nirgendwo stürzt, den traumlos bewusstlosen ewigen Schlaf?

Und malst du ihn hohläugig hässlich als Reiter auf knochendürr klappriger Mähre,

das Stundenglas hohnlachend dräuend erhoben?

Freund Schlaf soll den Weg nun uns weisen.

Als Bruder des Todes lässt sanft er uns jene Gefilde betreten,

die wir in den flüchtigen Träumen erinnern.

Dort halten wir liebend die Hände all Jener, die vor uns schon gingen.

Und Ängste verlieren den Stachel – Hölle, wo ist jetzt dein Sieg?

Die Zeit ist am Ende bedeutungslos und ist bloß in allen Facetten ein Jetzt,

ein riesiges Bündel geeinter Erfahrung,

der wahrlich alleinige Sinn unsres Tuns…

Das Leben, es atmet stets aus und dann ein, als ewig bestehender Fluss.

Der Tod bildet jeweils den Übergang nur, der Zustände Formen zu trennen.


12.1.2011   Keine Kommentare

Gedanken zum Leben

Lebensweisheiten / von Lutz Kleefeld

Für alle Weggefährten

Wann immer wir diese Welt des Scheins betreten,
um uns selbst neu zu erfahren,
so muss ich das Meine tun,
und du tust das Deine.
Wir arbeiten lange daran,
uns von den Erwartungen Anderer zu lösen,
besonders von denen, die wir verinnerlicht haben
und unsere Schuldgedanken nähren.
Die Ansprüche entspringen dem schmerzenden Bestreben,
uns willig und abhängig zu halten –
im Mantel bekannter erprobter Moral.
Und alte Bindung muss neuer Beziehung weichen,
die neuen ehrenden Ausgleich findet.
Erst dort darfst du endlich du sein, und ich – ich.
Dies ist nichts anderes als unser eingeborenes Gesetz:
ein Jeder trägt es in sich,
es ist die Liebe, zuallererst zu uns selbst,
dann zu den anderen Menschen, den Tieren, Dingen.
Auf diesem Grunde begegnen wir uns wirklich,
und wenn dies so sein darf, dann ist es schön.
Wenn nicht, können wir es nicht ändern.
Dann warten stets neue Erfahrungen auf uns,
mit anderen unteilbaren Teilen vom Ganzen.
Doch irgendwann hebt sich der Schleier. Wir erinnern uns.
Getrennt – Sein ist Ausdruck der Großen Illusion.
Alles ist besser als alles Andere.
So sind auch das “Gute“ wie das “Böse“
nichts als zwei Seiten derselben Münze.
Die wir erschaffen, nur um uns selbst zu erfahren.
Jenseits von Wertung sind endlich wir frei.
Und mehr als das kleine, schmerzende Ich…

10.1.2010   Keine Kommentare

Zeit

Gedanken über die Zeit—von Lutz Kleefeld

Für alle Weggefährten

Zeit— geboren aus Nicht- Endlichkeit,
als diese, ihrer selbst einst überdrüssig,
entschied, sich selbst durch uns neu zu erfahren.
So schuf sich, wohl auch schwer verständlich,
schwerer oft zu tragen,
durch sie zuerst Dualität,
das „Gute“ wie sein Gegenpol,
als Urgrund eigener Erfahrung.
Als Möglichkeit für uns zu wachsen.

Zeit— je älter wir dann werden,
so schneller scheint sie zu verrinnen.
Ist doch der Augenblick geringer
im Angesicht erlebten Lebens…

Zeit wird geschaffen auch durch uns,
als Teil von der Nicht- Endlichkeit.
Auf ewig immer wieder neu.

10.1.2010   Keine Kommentare

Gedanken zur Liebe

Gedanken über die Liebe—von Lutz Kleefeld

Für alle Liebenden

Ist nicht die Liebe jene Kraft, gar Welten zu bewegen—
doch kannst du wahrhaft sie benennen?
Ein Jeder sie im Munde trägt, der Narr wie auch der Weise.
Und füllt sie dann mit Inhalt wie immer sein Gehalt.

So ist die Liebe jene Kraft, Gemüter zu erregen—
so Grund, sich daran zu verbrennen.
Doch schau sie wirklich gründlich an auf deiner Lebensreise!
Und huldige ihrer Zartheit und ebenso ihrer Gewalt.

So ist die Liebe jene Kraft, der Schöpfung schöpfend Segen—
mit Leichtsinn wirst du sie verkennen.
Doch du sie selbst im Herzen wiegst, ganz offen oder leise.
Dort drinnen bildet auch dir sie die einzig dir wahre Gestalt.

4.1.2010   Keine Kommentare

Sinnfrage

Gedanken zum Sinn/von Lutz Kleefeld

Traumgewahrsein ew`ger Freuden
sehnt die Erfahrung des Himmels zurück.
Augenblicke ohne Leiden
wollen sich dehnen zu bleibendem Glück.
In dir schlummert altes Wissen
kosmischer Geborgenheit.
Welch Kontrast zu Hindernissen
in der schnöden Endlichkeit!
Und du fühlst dein Unbehagen,
wie es sickert in dein Denken;
stete Nahrung für die Fragen,
die geheim dein Leben lenken.
Lehrer, Heiler, weise Frauen
rufst du jetzt auf deinen Plan-
sollen Weisheit für dich schauen,
denn dich fällt die Leere an.
Gehst du nun den Weg nach innen,
weg vom Leben ohne Ziel,
magst die Ansicht du gewinnen:
diese Welt gibt mir nicht viel.
Auch der Blick auf Ideale
praktizierter Menschlichkeit
lässt dich fragen hundert Male:
was ist für die Ewigkeit?
Was verbleibt als Sinn des Lebens? –
Irgendwann wirst du versteh`n:
kein Erfahren ist vergebens.
Nur die Erfahrung wird nimmer vergeh`n…

4.1.2010   Keine Kommentare