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Melatonin

Melatonin ist ein Hormon, das in der Zirbeldrüse, einem winzigen Teil des Zwischenhirns, produziert wird. Diese Drüse, die entwicklungsgeschichtlich dem ehemaligen Scheitelauge archaischer Wirbeltiere (Brückenechse) entspricht, steuert über die Melatoninausschüttung den Tag-Nacht-Rhythmus des Körpers. Fällt tagsüber Licht in unser Auge, wird die Ausschüttung des Hormons ins Blut eingestellt. Nachts, bei normalerweise fehlendem Lichteinfall, wird Melatonin aus den Speichern abgegeben und kann seine schlaffördernde, also hypnogene Wirkung entfalten. Dieses System ist bei Blinden mit defekter Netzhaut gestört, aber auch bei Zeitverschiebungen bei Fernreisen und bei Schichtarbeit kommt es zu Verschiebungen im Melatonin-Haushalt. Bei alten, unter Schlaflosigkeit leidenden Menschen finden sich niedrigere nächtliche Melatonin-Spiegel als bei gleichaltrigen mit ungestörtem Schlaf…

Was bringt Melatonin?
Schlaf

Bei Blinden, deren Netzhaut kaum oder gar kein Licht empfängt, liegt nachweislich ein Defizit an Melatonin vor. Damit fehlt ihnen der Zeitgeber für das Signal Schlaf. Bei solchen Personen wird die Einnahme von Melatonin einen Nutzen bringen.
In mehreren Kurzzeitstudien über Jetlag wurden Hinweise auf eine schlaffördernde Wirkung von Melatonin gefunden. Danach spricht etwa jeder zweite Mensch auf Melatonin an. Die Empfehlungen schwanken zwischen 0,5 und 5 Milligramm zur Schlafenszeit über 4 Tage nach Ankunft am Reisziel. Ein Vorteil von Melatonin ist, dass es nicht, wie herkömmliche Schlafmittel, den für die Erholung wichtigen REM-Schlaf (Rapid-eye-movement, Traumphasen) beeinträchtigt, sondern nach meinen Erfahrungen sogar fördert.
Anti-Aging
Der Körper stellt mit zunehmendem Alter weniger Melatonin her. Bei Ratten und Mäusen steht eine verminderte Melatoninsekretion direkt mit einem beschleunigtem Altersprozess in Verbindung. Indem Melatonin durch Neutralisierung freier Radikale Zellschäden vermeidet und gleichzeitig auch die Immunantwort stärkt, werden Alterungserscheinungen möglicherweise gemindert. Allerdings könnte die altersbedingte Reduktion der nächtlichen Melatonin-Sekretion auch eine Konsequenz des Alterungsprozesses sein und nicht seine Ursache. Bislang gibt es keine Untersuchungen, dass Melatonin bei Menschen den Alterungsprozess eindeutig beeinflusst.
Krebs
Über den Zusammenhang von Melatonin und der Tumorentstehung beim Menschen gibt es sehr widersprüchliche Daten. Die meisten Studien weisen auf eine Schutzwirkung von Melatonin hin. Niedrige Melatonin-Konzentrationen wurden bei Frauen mit Brustkrebs und bei Männern mit Prostatakrebs gemessen.

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