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100 Jahre

Wie werde ich 100 Jahre alt?

Bei den Hochbetagten handelt es sich um eine spezielle biologische Kategorie von Individuen, die infolge einer optimalen Kombination von endo- und exogenen Faktoren die meisten ihrer Mitmenschen überleben. Welches sind nun die wichtigsten endogenen (also von innen kommenden, biologisch verankerten) und exogenen (äußerlichen) Aspekte?
Als Erstes die Heredität, die Erbfaktoren: Fast zwei Drittel der untersuchten Hundertjährigen stammen aus Familien mit überdurchschnittlicher Lebenserwartung.
Dann das Glück, keinen lebensbedrohlichen Risiken ausgesetzt, also vor allem von lebensgefährlichen Situationen verschont geblieben zu sein.
Wichtig ist auch die Pflege der geistigen Fähigkeiten: Dabei wurde schon früher festgestellt, dass es offenbar weniger der schicksalsmäßige Aufbrauch an Gehirnzellen ist, eher ihre Inaktivität, die einen altersbedingten geistigen und damit auch psychosozialen und schließlich körperlichen Niedergang fördern. Umgekehrt vermag eine rege geistige Tätigkeit den Alterungsprozess der Gehirnfunktionen durchaus zu bremsen.
Zu den spezifischen Aspekten günstiger Lebens-Aussichten gehören beispielsweise:
– – der äußere Eindruck, was bei einem Großteil der rüstigen Hundertjährigen dazu führt, dass sie viel jünger aussehen als ihrem kalendarischen Alter entspricht.
– – Der Umstand, dass alters-typische Veränderungen, z. B. eine Arteriosklerose der Gehirn- oder Herzgefäße die gesamte Vitalität der Höchstbetagten offenbar weniger beeinträchtigen, als dies in der Regel hingenommen werden muss. Dass sie gänzlich verschont bleiben, ist kaum zu erwarten.

Wichtig aber ist z. B. der Ort der Gefäßverengung durch Verkalkung der Gefäß-Innenwände. Oder konkret: Es kommt sehr darauf an, wo sich ein Durchblutungs-Engpass auszubilden droht. Am ungünstigsten natürlich im Gehirn und am Herzen und hier an ganz bestimmten Lokalisationen (in Fachbegriffen: im Gehirn die Arteria cerebri interna an einem Ort mit geradezu riskant bis gefährlich verdichteter Raumnot, ein regelrechter Engpass, und am Herzen die Koronar- oder Herzkrankgefäße; und beide meist dort, wo sie eine Krümmung, fast schon einen Winkel bilden und damit die Strömungsverhältnisse besonders belasten).
– – Schließlich finden sich zwar reichlich Altersgebrechen im Sinne von Mehrfach- bzw. Kombinations-Krankheiten, aber eben keine lebensbedrohlichen Erkrankungen.
Bei den äußeren Faktoren ist es zwar einfacher als beim „genetischen Glücksfall“ (langlebige Eltern oder nicht), aber auch nicht überall gegeben, positiv Einfluss zu nehmen. Beispiele:
Ein höherer sozio-ökonomischer Status schafft günstigere Aussichten. Dabei spielen die Einkommensverhältnisse eine bedeutsame Rolle, und zwar nicht nur als verfügbares Geld, sondern vor allem als sinnvoller Einsatz, z. B. in Lebensstil und Gesundheitsbewusstsein (die Ober- und Mittel-Schicht haben hier gegenüber der Grundschicht offenbar eine bessere Ausgangslage; sie nutzen konsequenter die medizinischen Möglichkeiten). In sozialer Hinsicht hilfreich ist auch eine funktionierende Partnerschaft (in jeder unterstützenden Form) und ein tragbarer Verwandten- und Freundeskreis, eine ruhige und hilfsbereite Nachbarschaft.
Zu den seelischen und psychosozialen Aspekten gehören höhere Intelligenz (und damit vor allem Bildung: besser Gebildete leben eindeutig länger, was nicht nur mit ihrer Grund-Intelligenz, sondern auch mit dem schon mehrfach erwähnten gesundheits-bewussterem Lebensstil zu tun hat); ferner aktives Sozialverhalten (Engagement, Anpassung, Stimmung) und die erwähnten zwischenmenschlichen Aspekte im Sinne von Partnerschaft, Familie, Freundeskreis.
Auch ökologische Aspekte dürfen nicht vernachlässigt werden, auch wenn sie vielleicht „nur“ hinter dem Komma wirksam werden. Dazu gehören Wohnlage bzw. Umwelteinflüsse im weitesten Sinn: Lärm, Luft, Wasser, Grün-Anteil, aber auch Nachbarschaft, man denke nur an den Unterschied zwischen übervölkerten und verkehrs-belasteten Stadtvierteln und grünen Außenbezirken.
Zuletzt einige wichtige psychologisch-medizinisch-biologische Aspekte: geringe Krankheitsanfälligkeit, keine biologischen Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Zuckerkrankheit, Stoffwechselstörungen u. a. Dazu eine bescheidene, der eigenen Grenzen bewusste Lebensweise. Aber durchaus auch die Möglichkeiten eines gesicherten Einkommens und einer gehobenen sozialen Position. Das ermöglicht nämlich nicht nur eine verbesserte medizinische Betreuung, es sichert auch einen wirkungsvolleren Informationsstand und fördert damit ein besseres Gesundheitsbewusstsein. Denn dieser Begriff besteht aus zwei Teilen, nämlich nicht nur Gesundheit, sondern auch „sich seiner gesundheitlichen Verpflichtungen bewusst sein“.
„Das ganze Geheimnis, sein Leben zu verlängern, besteht darin, es nicht zu verkürzen“ (E. v. Feuchtersleben).

Was kann man selber steuern?

Welche äußeren Aspekte aber sind nun wenigstens bedingt steuerbar?
– Zum Einen eine harmonische Partnerschaft, was heute formal durchaus anders aussehen kann als früher. In allen Fällen aber ist der Verlust eines Partners eine erhebliche Belastung, vor allem im hohen Alter und hier nicht zuletzt beim männlichen Geschlecht, das mit so einem Schicksalsschlag oft viel schlechter zurechtkommt.
– Auch eine relativ große Nachkommenschaft war früher biologisch positiv, ganz abgesehen von einer mitunter abgesicherten Altersbetreuung und ist heute nicht zuletzt psychologisch wichtig (Enkel: es geht weiter).
– Eine finanzielle Unabhängigkeit ist seit jeher nicht zu unterschätzen, wobei ein Zuviel genau so Probleme bereiten kann („Besitz ist Last“) wie bedrückende Armut.
Und dass die psychologischen Aspekte im Sinne von
– – geistiger Aktivität (unabhängig von der Ausgangs-Intelligenz),
– – guter Anpassung an veränderte Lebensbedingungen (trotz aller Widrigkeiten) und – – einer positiven Stimmungslage (desgleichen)
ein wichtiger Faktor sein können, klang immer wieder an – nicht umsonst.
– Bedeutsam ist aber auch so etwas scheinbar Banales wie die Einhaltung von Ruhepausen, was insbesondere in unserer hektischen Zeit und Gesellschaft offenbar völlig in Vergessenheit geraten ist, wenn nicht gar als unmodern oder lächerlich abqualifiziert wird. Dafür haben dann suspekte Kompensations-Angebote Konjunktur, die vor allem fremde Kassen füllen.
Unverändert empfehlenswert sind dafür seit jeher die von jedermann erlernbaren Entspannungsverfahren wie Autogenes Training, Yoga u. a. Und vor allem ihr konsequenter Einsatz!
Es reichen aber auch zeitlich begrenzte, wenngleich regelmäßige und durchaus unspektakuläre Ruhepausen. Das fängt mit dem erfrischenden Nickerchen an (heute zum Power-Nap hochstilisiert) und geht bis zu echten Erholungs-Ferien, die zumindest eine Zeit lang unterschätzt wurden – bis man merkte, dass der Begriff Reserven vom lateinischen reservare = bewahren kommt.
– Zu den – meist theoretisch strapazierten – Themen Essgewohnheiten, Ernährung und Gewicht sowie Genussmittel, insbesondere Genussgifte soll hier nicht weiter Stellung genommen werden. Jeder weiß, was gemeint ist – und was er eigentlich sollte.
– Zum Schluss aber noch einmal der Hinweis auf die körperliche Aktivität, was in jungen Jahren mitunter zuviel, im mittleren Lebensalter bereits deutlich weniger („keine Zeit“), im Rückbildungsalter aus verschiedenen Gründen nicht mehr und im höheren so gut wie gar nicht mehr praktiziert wird (Herz-Kreislauf, Wirbelsäule und Gelenke). Dabei reicht der „tägliche Gesundmarsch“ von einer halben bis dreiviertel Stunde und dies möglichst bei Tageslicht, da angstlösend, stimmungsstabilisierend und geistig anregend.

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