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Alkohol

Alkoholsucht

Die Alkoholkrankheit – der so genannte Alkoholismus – und ihr Krankheitsbild sind inzwischen gut untersucht. Alkoholismus gilt als die folgenschwerste Suchtkrankheit.
In Deutschland werden pro Jahr etwa 42.000 Alkoholtote gezählt, laut Statistik sind 1,7 Millionen Menschen alkoholabhängig.

Damit ist der Alkoholkonsum die drittgrößte vermeidbare Todesursache – nach dem Rauchen und den Folgen von falscher Ernährung und Bewegungsmangel.

Neben den Süchtigen fordert der Alkohol auch indirekte Opfer: Verkehrstote durch Alkohol am Steuer und Kinder mit Missbildungen durch Alkoholgenuss der Mutter während der Schwangerschaft…
Die schlimmsten Wirkungen eines langanhaltenden Alkoholmissbrauchs sind körperliche Erkrankungen und die Entwicklung einer Abhängigkeit mit all ihren physischen, psychischen und sozialen Folgen. Viele Menschen glauben vermeintlich, mit dem Griff zur Flasche Konflikte und Stresssituationen besser bewältigen zu können.
Die Alkoholkrankheit wird abhängig vom Trinkverhalten in fünf Stadien eingeteilt, deren hier aufgezeigte Hierarchie jedoch diskutiert wird. So kann der Epsilontrinker direkt aus dem Alphatrinker resultieren – dieses als Dipsomanie auch definierte Syndrom zeichnet sich aus durch periodisch auftretendes Trinkverhalten mit mehr oder weniger langen symptomfreien Intervallen.

Alphatrinker:
Erleichterungstrinker. Alkoholkonsum ohne Kontrollverluste zur Bewältigung psychischer oder körperlicher Probleme.
Betatrinker:
Gelegenheitstrinker. Alkoholkonsum aus Anpassung oder Gewohnheit mit eventuell körperlichen Folgen.
Gammatrinker:
Rauschtrinker, Alkoholiker. Alkoholkonsum mit Kontrollverlust, Abhängigkeit und körperlichen und sozialen Problemen.
Deltatrinker:
Spiegeltrinker, Alkoholiker. Alkoholkrankheit mit Abhängigkeit und Unfähigkeit zu Abstinenz.
Epsilontrinker:
Quartalssäufer, Alkoholiker. Exzessiver Alkoholkonsum mit Kontrollverlust.

Der Übergang von psychischer zu physischer, also körperlicher Abhängigkeit ist fließend.
Der erste Schritt auf dem Weg in die Abhängigkeit ist die Gewöhnung des Körpers an die regelmäßige Alkoholzufuhr (Toleranzentwicklung). Dabei müssen immer größere Alkoholmengen aufgenommen werden, um die gleiche Rauschwirkung zu erzielen. Durch Induktion des mikrosomalen ethanoloxidierenden Systems (MEOS) kann in kürzerer Zeit mehr Alkohol abgebaut werden, so dass für den Gelegenheitstrinker sogar ansonsten tödliche Alkoholmengen toleriert werden.
Eine langanhaltend hohe Alkoholkonzentration im Gehirn führt jedoch dazu, dass das Nervensystem versucht, die verstärkte Hemmung durch eine Vermehrung der anregenden Impulse auszugleichen, um weiterhin arbeiten zu können. Der Zustand unter Alkoholeinfluss wird dann als Normalzustand akzeptiert. Damit ist die Tatsache der Abhängigkeit erfüllt.
Fällt die regelmäßige Alkoholzufuhr plötzlich aus, überwiegen die vom Nervensystem verstärkten anregenden Impulse, und es kommt zu den typischen Entzugssymptomen wie Unruhe, Zittern (Tremor), Übelkeit und Erbrechen. In schlimmen Fällen kann es auch zu schweren Krampfanfällen und schließlich zum Delirium tremens kommen, das sich neben Tremor und Übelkeit in Halluzinationen, Muskelzuckungen und Krämpfen bis hin zum Koma äußert.
Die Alkoholabhängigkeit ist als Krankheit anerkannt und kann ohne medizinische und soziale Hilfe auch kaum bewältigt werden. Die Kosten einer Therapie werden von den Krankenkassen übernommen. Das Therapieziel ist es, eine lebenslange Alkoholabstinenz zu erreichen. Ein kontrollierter Alkoholkonsum ist selten erfolgreich und führt meistens zu einem Rückfall, der dann umso schwerer zu behandeln ist.
Am Ende der Alkoholkrankheit steht dann vielleicht das Korsakow-Syndrom – eine Erkrankung des gesamten Nervensystems mit Gedächtnisstörungen, Störungen der Motorik und Demenz. Oder Leberversagen.

Meine langjährige Erfahrung der Therapie von Alkoholismus hat aufgezeigt, dass der ambulanten Intervention Grenzen gesetzt sind.

Nur eine sehr konfrontative Interaktion unter Zuhilfenahme von Angehörigen, die ihre unterstützende Funktion („Co-Alkoholiker“) aufzugeben bereit waren, konnte etliche Erfolge setzen.

1 Kommentar

1 Theo Richter { 7.2.2010 um 16:02 }

Hallo, dazu könntest Du die Bücher von Robin Norwood, „Wenn Frauen zu sehr lieben“ und folgende, als Lektüre anraten. Sie beschreibt wunderbar wie das mit den Co-Alkoholikern funtioniert und was man/frau dann tun kann.

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